Schöllkraut (Cheledonium majus)
- Angelika Lex
- 27. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Juli

Schöllkraut (Chelidonium majus) ist eine kraftvolle Heilpflanze mit langer Tradition in der europäischen und asiatischen Naturmedizin. Bereits in der Antike wurde es zur Reinigung von Leber und Galle sowie bei Hautleiden verwendet.
Weitere Namen sind Warzenkraut, Gottesgnadenkraut, Augenwurz
Verwendet werden Pflanzenteile, wie Kraut (Blätter, Blüten, Milchsaft)
Heilwirkungen
Leber- und Gallentherapie
Regt den Gallenfluss an (choleretisch)
Lindert Beschwerden bei Gallenstau, Gallenkoliken, Gallenblasenentzündungen
Leberfunktionsschwäche, z. B. bei Fettleber oder chronischer Müdigkeit
Verdauungsfördernd: bei Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit
Krampflösend (spasmolytisch)
Lindert Magen-Darm-Krämpfe
Wird auch bei Menstruationskrämpfen eingesetzt
Fördert die Entspannung der glatten Muskulatur (Magen, Galle, Darm)
Warzenbehandlung (äußerlich)
Der gelbe Milchsaft ist traditionell ein Hausmittel gegen:
Warzen
Hühneraugen
Schrunden, Hornhaut
Vorsicht: reizend auf gesunder Haut – nur punktuell anwenden
Entzündungshemmend
leicht schmerzstillend
Innerlich bei Reizungen im Verdauungstrakt
Äußerlich bei entzündlichen Hautveränderungen
Anwendungsformen
Tee / Aufguss
Leber/Galle-Beschwerden, Verdauung, mild wirksam
Tinktur (Urtinktur)
Hoch konzentriert, bei Gallenbeschwerden
Salbe / Frischsaft
Äußerlich gegen Warzen, Hühneraugen
Vorsicht & Kontraindikationen
Nicht dauerhaft oder hoch dosiert einnehmen – enthält starke Alkaloide, die in großer Menge leberschädlich wirken können.
Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit anwenden
Nur unter fachlicher Anleitung bei Lebererkrankungen oder Gallensteinen verwenden
Zusammenfassung
Schöllkraut (Chelidonium majus) ist eine bedeutende Heilpflanze für die Leber-, Gallen- und Verdauungsgesundheit, wirkt krampflösend und entzündungshemmend, wird aber auch äußerlich bei Warzen traditionell eingesetzt. Aufgrund seiner starken Wirkstoffe sollte es nicht eigenmächtig in hoher Dosierung oder über längere Zeit eingenommen werden – homöopathische Zubereitungen sind hier die sicherere Alternative.
Cheledonium majus in der Homöopathie
Chelidonium majus – das Schöllkraut – ist in der Homöopathie ein wichtiges Einzelmittel, insbesondere bei Leber-, Gallen- und rechtsseitigen Beschwerden. Es gehört zu den sogenannten Lebermitteln und spielt eine zentrale Rolle bei chronischen Erkrankungen mit Abflussstörung der Galle (Cholestase), Gelbsucht oder Verdauungsbeschwerden.
Leitsymptome & Hauptanwendungsgebiete:
Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen, Gallenstau, träge Leber, Gelbsucht, Übelkeit, bitterer Geschmack, Koliken
Völlegefühl, Aufstoßen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Appetitmangel
Schmerzen stechend, ziehend, besonders rechtsseitig (rechte Schulter, rechtes Schulterblatt)
Gelbfärbung von Haut und Augen (Ikterus), bei Galle-Stau
Trockener Husten mit Schleimbildung, begleitend zu Lebererkrankungen
Hinweis zur Abgrenzung von Schulmedizin
In der Phytotherapie kann Schöllkraut wegen seiner Alkaloide bei Überdosierung leberschädigend sein – in der Homöopathie wird es in stark verdünnter (potenzierter) Form verwendet und ist daher unbedenklich bei sachgemäßer Anwendung.
Chelidonium majus ist ein homöopathisches Hauptmittel bei Leber- und Gallenbeschwerden, besonders wenn Symptome rechtsseitig auftreten und mit Gelbfärbung, Übelkeit oder Koliken einhergehen. Es unterstützt die Verdauung, reguliert den Gallenfluss und wird auch bei Begleitsymptomen wie Müdigkeit oder Hautveränderungen eingesetzt.
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