Yamswurzel (Dioscorea villosa)
- Angelika Lex
- vor 17 Stunden
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Die Yamswurzel, besonders die wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa), wird in der Naturheilkunde schon lange genutzt, sowohl in traditionellen Kulturen als auch in moderner Pflanzenheilkunde. Hier sind die bekanntesten zugeschriebenen Wirkungen und Einsatzbereiche:
Hormonelle Balance
Enthält Diosgenin, eine pflanzliche Vorstufe für die Herstellung von Progesteron (wird industriell für Hormonpräparate genutzt).
In der Naturheilkunde wird sie oft bei prämenstruellem Syndrom (PMS), Menstruationsbeschwerden und Wechseljahresbeschwerden verwendet.
Unterstützend bei hormonellen Ungleichgewichten, die mit Östrogen-Dominanz einhergehen können.
Krampflösend und entspannend
traditionell als spasmolytisch (krampflösend) beschrieben, z. B. bei Menstruations- oder Darmkrämpfen.
Kann die glatte Muskulatur von Gebärmutter und Verdauungstrakt beruhigen.
Entzündungshemmend
In der Volksmedizin eingesetzt bei rheumatischen Beschwerden oder Gelenkschmerzen.
Leichte entzündungshemmende Wirkung durch sekundäre Pflanzenstoffe.
Verdauungsunterstützend
Fördert eine sanfte Verdauung und kann Magen-Darm-Beschwerden lindern.
In manchen Kulturen als stärkende Wurzelknolle geschätzt.
Traditionelle Anwendungen
In afrikanischen, asiatischen und mittelamerikanischen Medizinsystemen auch bei Erschöpfung, Schwächezuständen und zur Fruchtbarkeitsförderung eingesetzt.
Wichtige Hinweise:
Die Yamswurzel in Nahrungsergänzungsmitteln wirkt nicht automatisch wie ein Hormonpräparat, da der Körper Diosgenin nicht selbst in Progesteron umwandeln kann – die hormonelle Wirkung ist also indirekt und schwächer als oft angenommen.
Schwangere und Stillende sollten sie nur nach Rücksprache mit Fachpersonal einnehmen.
Kann mit hormonwirksamen Medikamenten (z. B. Pille, Hormontherapie) interagieren.
Homöopathie
In der Homöopathie wird die Yamswurzel vor allem in Form von Dioscorea villosa (wilde Yamswurzel) eingesetzt. Die Anwendung unterscheidet sich hier stark von der Pflanzenheilkunde oder TCM, weil in der Homöopathie nicht der Stoff selbst, sondern stark verdünnte Zubereitungen (Potenzierungen) genutzt werden.
Wichtige homöopathische Leitsymptome von Dioscorea villosa
Krampfartige, kolikartige Schmerzen
Besonders im Verdauungstrakt (Magen, Darm, Gallenwege)
Menstruations- und Unterleibsbeschwerden
Krampfartige, in Wellen kommende Schmerzen
Beschwerden während der Menstruation oder bei Eierstockentzündungen
Gallen- und Leberkoliken
Schmerzen, die in verschiedene Richtungen ausstrahlen können (z. B. in den Rücken oder nach unten)
Verdauungsbeschwerden
Völlegefühl, Blähungen, Aufstoßen, oft mit krampfartigen Schmerzen
Beschwerden nach üppigem oder fettem Essen
Typische Potenzen:
• D6 oder D12 bei akuten Beschwerden mehrmals täglich
• C30/C40 eher bei ausgeprägten Leitsymptomen, dann in größeren Abständen
• Anwendung nach klassischer homöopathischer Anamnese, nicht einfach „auf Verdacht“
TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Yams auch Chinesische Yamswurzel genannt). Sie wird dort schon seit Jahrhunderten als heilkräftige und zugleich nährende Pflanze eingesetzt.
Wichtige Eigenschaften in der TCM:
Geschmack: süß
Thermische Wirkung: neutral
Wirkt auf die Meridiane: Milz, Lunge, Niere
Hauptfunktionen laut TCM-Lehre:
Stärkt Milz und Magen
Tonisiert die Lunge
Nährt die Nieren
Klassisch verwendet bei Energiemangel, Rücken- und Knieschwäche, häufigem Wasserlassen oder Bettnässen.
Unterstützt Jing (Essenz)
Anwendungsformen:
Als Bestandteil von Kräuterrezepturen bei Nieren-Yin-Mangel.
Frisch oder getrocknet in Suppen, Breien oder als Tee.
Pulverisiert als Ergänzungsmittel.
Besonderheit:
Shān Yào (Yamswurzel) gilt als “sanft tonisierend”, d. h. es stärkt, ohne zu stauen oder Hitze zu erzeugen. Dadurch ist es längerfristig und auch für schwächere Konstitutionen gut geeignet.
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